„Kooperation zwischen den Beteiligten stärken“
- Die Podiumsdiskussion zum Präventionsgesetzt war ein wichtiges Signal dafür, wie Wissenschaft, Praxis und Politik konstruktiv zusammenarbeiten können. Teilgenommen haben
- die Sozialversicherungsträger – Gabriele Pappai, Landesdirektorin des Landesverbandes West (LV West) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)
- die Unfallversicherungsträger im Land NRW und Rainer Retzler, (BARMER GEK, Wuppertal),
- die Politik – Andreas Horst (Bundesministerium für Arbeit und Soziales) und Steffen Röddecke, (Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen MAIS)
- sowie Arbeitnehmervertreter – Sonja König (DGB-Fachabteilung „Sozialpolitik“) und Arbeitgebervertreter – Norbert Breutmann (Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, BDA)
Bedeutung des Themas
Die Beiträge aus den unterschiedlichen Perspektiven und Interessenlagen haben gezeigt, dass das Präventionsgesetz im Kontext von „Arbeit und Gesundheit“ von allen relevanten Interessensgruppen als dringliches und zielführendes Handlungsfeld dafür angesehen wird, die Arbeitswelt der Zukunft gesund, sicher und produktiv zu gestalten. Interessensvertreter sind hierbei:
In der Diskussion wurde von allen Beteiligten deutlich gemacht, das zur effektiven Umsetzung des Präventionsgesetzes die Kooperation zwischen den verschiedenen „Trägern der Umsetzung“ verstärkt, ausgebaut und durch strukturelle Maßnahmen nachhaltig gesichert werden sollte. Es geht darum, die vorhandenen Kräfte zu bündeln und die schon verfügbaren Ressourcen effektiver zu nutzen. Dazu gehört neben der Vereinbarung von Zielen und Pflichten auch eine konsequente Berichterstattung. Beispielhaft dafür könnte die im Arbeitsprogramm GDA Psyche eingeschlagene Vorgehensweise sein, die dieses Programm inzwischen sehr erfolgreich entwickelt hat. Voraussetzung für eine erfolgreiche Kooperation ist es allerdings, das häufig anzutreffende „Wagenburgdenken“ aufzugeben.
Weg von der Wagenburg, hin zur Kultur der Prävention
Prävention muss allerdings schon als sinnvolles und unverzichtbares Mittel in den frühen Phasen der Lebensentwicklung vermittelt werden. Eine positive „Kultur der Prävention“, sollte deshalb schon in den frühen Bildungsphasen – Kindergarten und insbesondere Schulen – entwickelt werden. Um die „Kultur der Prävention“ in die Betriebe zu tragen, müssen die vorgeschlagenen Maßnahmen die Bedürfnisse der „Kunden“ (insbesondere KMU) treffen. Es muss deutlich gemacht werden: Wo liegt der Nutzen? Wo soll es hingehen? Welche Ziele sollten verfolgt werden?
Die Praxis braucht Wissen
Die „Praxis“ braucht Wissen – sowohl was die Inhalte des Präventionsgesetzes als auch die Möglichkeiten bzw. Chancen und Vorteile seiner Umsetzung betreffen. Die Sozialversicherungsträger bieten hierzu viel Know How aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen in der Betrieblichen Gesundheitsförderung. Ebenso sollten die Erkenntnisse aus dem GDA-Programm Psyche, der Leitfäden und Erfahrungen zur BGF des Landesinstituts für Arbeitsgestaltung NRW sowie die Handlungsleitfäden der Gewerkschaften und Arbeitsgeberverbände hier zu Rate gezogen werden.
Die Frage des Diskussionsleiters Rainer Wieland, welchen Beitrag PASiG aus Sicht der beteiligten PodiumsteilnehmerInnen bei der Umsetzung des Präventionsgesetzes leisten könnte, wurde für den Fachverband PASiG insgesamt sehr positiv gesehen. Deutlich wurde, dass PASiG inzwischen in der „Community“ des Arbeits- und Gesundheitsschutzes „angekommen“ ist. Durch die Gründung von PASiG bekommen die seit vielen Jahren von den jetzigen Mitgliedern getragenen Aktivitäten, die bisher nur durch die Workshops zur Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit und den Publikationen der beteiligten Personen – Wissenschaftler wie Praktiker – kenntlich wurden, ein Gesicht.
Über diese Außenwirkung von PASiG sind wir sehr erfreut und dankbar, zeigt sie doch, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Rainer Wieland