„Wer füllt die Lücke der Arbeitsmediziner?“

Allgemein bekannt ist der drastische Rückgang der Zahl der Arbeitsmediziner (es fehlen schon heute mehr als 2 Mio. Beratungsstunden) und die ungünstige demographische Entwicklung. Weniger bekannt ist ihre psychologische Aufgabenstellung.

Arbeitsmediziner sind nämlich auch zuständig für die Beratung „in arbeitsphysiologischen, arbeitspsychologischen und sonstigen ergonomischen sowie arbeitshygienischen Fragen, insbesondere des Arbeitsrhythmus, der Arbeitszeit und der Pausenregelung, der Gestaltung der Arbeitsplätze, des Arbeitsablaufs und der Arbeitsumgebung …“  (Arbeitssicherheitsgesetz von 1973).

Wer füllt die Lücke?

Wer füllt die Lücke, die die Arbeitsmediziner hinterlassen? Wer berät in Zukunft  zu psychischen Belastungen und Beanspruchungen am Arbeitsplatz? Welche Berufsgruppen sollten zusätzlich beraten?

Dies bedeutet für die Arbeitspsychologen und andere geeignete Professionen eine große Chance, bei der Betreuung und Beratung der Betriebe zu psychischen Belastungen am Arbeitsplatz dauerhaft mitzuwirken.

Was könnten Arbeitspsychologen in die Betreuung einbringen?

  • Psychologisches Fachwissen – etwa über psychische Belastungen und Beanspruchungen im Betrieb.
  • Methodenkompetenz – Erfassung von psychischen Belastungen und Beanspruchungen im Betrieb.
  • Beratungskompetenz – insbesondere im Hinblick auf die Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung.
  • Gestaltungskompetenz – für ergonomische und arbeitsorganisatorische Gestaltung, Personal- und Teamentwicklung.
  • Kenntnisse der betrieblichen Praxis und der potenziellen Partner aus UV und KV.

 Bernhard Zimolong