Clarissa Eickholt

„Interdisziplinarität voranbringen!“

Clarissa Eickholt ist seit dem 17.6.2014 in ehrenamtlicher Tätigkeit gewähltes Vorstandsmitglied im Fachverband PASiG e.V. In ihrer Haupttätigkeit ist sie Geschäftsführerin von systemkonzept, Gesellschaft für Systemforschung und Konzeptentwicklung mbH in Köln. Beate Schwedler sprach mit ihr über ihre Ziele und Aufgaben in dieser Funktion.

Frage: Wie (und wann) sind Sie zum Arbeitsschutz gekommen? Was war Ihr Antrieb, um sich mit diesem Themenfeld zu beschäftigen?

Clarissa Eickholt: Beim Themenfeld Arbeitsschutz bin ich familiär „vorbelastet“, mein Vater war Aufsichtsbeamter im staatlichen Arbeitsschutz. Somit bin ich früh mit Diskussionen zu sicheren und gesundheitsgerechten Arbeitsbedingungen in Kontakt gekommen. In meinem Studium der Diplom Pädagogik mit den Schwerpunkten Erwachsenenbildung und Organisationswissenschaften gab es einige Anknüpfungspunkte, die sich vielleicht nicht auf den ersten Blick erschließen, bis hin zu einem Seminar „Wenn es dem Pädagogen gut geht“ (oder so ähnlich).

Frage: Wie (und wann) sind Sie zu systemkonzept gekommen?

Clarissa Eickholt: Ich habe 2002 einen Praktikumsplatz im Rahmen meines Studiums benötigt und alle Kontakte, auch die familiären bemüht, schnell einen Platz zu finden, der zudem noch ein interessantes Arbeitsprofil bietet. Das Praktikum führte zu einer Stelle als studentischer Hilfskraft und nach meinem Studienabschluss 2006 bin ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin übernommen worden. Seit 2010 bin ich nun Geschäftsführerin.

Frage: Was bietet systemkonzept seinen Kunden?

Clarissa Eickholt: Systemkonzept arbeitet seit beinahe fünf Jahrzehnten an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis. Entsprechend vielfältig sind wir aufgestellt – von interdisziplinären Forschungsprojekten über Beratung von Politik oder Unternehmen bis hin zu Aus- und Fortbildungen von Fachkräften für Arbeitssicherheit und anderen Akteuren im Arbeitsschutz. Im Kern steht die Gesundheit und Sicherheit bei der Arbeit aus dem Blickwinkel der Prävention. Der Transfer von Ergebnissen ist uns dabei ein großes Anliegen.

Für jedes Projekt, jeden Kunden entwickeln wir – wie unser Name sagt – passfähige Konzepte, führen Sie selber durch oder begleiten die Umsetzung aktiv oder evaluierend.

Frage: Welches ist aus Ihrer Sicht das derzeit spannendste Projekt?

Clarissa Eickholt: Auf Anhieb fällt mir unser neues BMBF-Forschungsprojekt „HANDELkompetent“ ein. Hier entwickeln wir gemeinsam mit Partnern technik-gestützte Instrumente für die Kompetenzentwicklung im Arbeitsprozess. Das Ziel ist, die Beschäftigungsfähigkeit zu stärken und zu erhöhen. Ein wesentlicher Faktor, um beschäftigungsfähig zu bleiben, ist die Gesundheit. Und das Lernen über informelle Angebote im Prozess der Arbeit zu ermöglichen, ist eine spannende Herausforderung.

Aber auch der Aufbau unserer eigenen Lernplattform, dem syko-portal, ist spannend und professionsbedingt ein tolles eigenes Projekt für mich.

Frage: Was ist für Sie Ansporn, sich in diesem Arbeitsumfeld und in dieser Thematik einzubringen?

Clarissa Eickholt: Idealismus?! Direkt oder indirekt sichere und gesundheitsgerechte Arbeitsbedingungen zu schaffen. Und es spiegelt einfach sehr viel aus meinen Studienschwerpunkten wieder, sowohl Verhaltens- als auch Verhältnisprävention oder die Stärkung individueller oder organisationaler Ressourcen.

Frage: Wenn Sie die Zeit Ihres beruflichen Engagements im Themenfeld des Arbeitsschutzes Revue passieren lassen – was sind aus Ihrer Sicht positive Veränderungen und was wird in Zukunft noch verbesserungswürdig sein?

Clarissa Eickholt: Auf beide Fragen gibt es eine Antwort: Interdisziplinarität.

Frage: Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit bei PASiG für Ihre beruflichen Pläne – bringt es Sie weiter?

Clarissa Eickholt: Über die Mitarbeit bei PASiG führe ich persönlich und beruflich viele spannende, notwendige und weiterbringende Diskussionen – fachlich, fachpolitisch und didaktisch. Die Zusammenarbeit im Expertenkreis bringt die verschiedensten Köpfe an einen Tisch. So entstehen nach und nach neue Erkenntnisse an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis.