Willkommen im Expertenkreis „Organisation und Führung“

Führung und Organisation stellen, vielfach diskutiert und empirisch unterlegt, zentrale Ansatzpunkte eines erfolgreichen Arbeitsschutzes und einer nachhaltigen betrieblichen  Gesundheitsförderung dar.  Das Arbeitsschutzgesetz (1996)  fordert explizit ein entsprechendes Management, aber zwischen den gesetzlichen Forderungen sowie dem Wissen um die Erfolgsfaktoren und der Umsetzung im Alltag klafft eine zum Teil nicht unerhebliche Lücke. Die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) setzt bei diesem Handlungsbedarf an und hat die „Verbesserung der Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes“ zu einem der zentralen Arbeitsschutzziele in der Periode  2013 – 2018 gemacht. Angestrebt ist die gezielte Förderung der Integration von Gesundheit und Sicherheit in die bestehenden innerbetrieblichen Strukturen einerseits durch Information und Motivation der Unternehmen und andererseits durch auf Integration ausgerichtete Beratungs- und Überwachungstätig­keiten des Aufsichtspersonals von Ländern und Unfallversicherungsträgern.

Das Management des Arbeitsschutzes, konkret die Fragen der Integration und Synergieeffekte sowie der Führung sind und waren durchgängig im Rahmen aller bisherigen Fachtagungen und unserer Workshops  zentrale Themen. Herausforderungen und praktikable Lösungsansätze für eine sicherheits- und gesundheitsförderliche Führung und innerbetriebliche Strukturen beschäftig(t)en die Kollegen/innen aus der Praxis ebenso wie aus der Wissenschaft. Die Community des Fachverbandes liefert seit Jahren einen Raum für einen entsprechenden Erfahrungsaustausch und den Wissenstransfer in beide Richtungen. Genau hier ist der vorliegende Expertenkreis angesiedelt.

Leitidee. Organisation und Führung sind der Kern jedes betrieblichen Managements. Sie greifen ineinander, lenken und koordinieren das Leistungsverhalten entsprechend der Unternehmensstrategie in Richtung der angestrebten Ziele. Der Arbeitsschutz in einem Unternehmen wird umso erfolgreicher und wirksamer sein, je besser es gelingt Sicherheit und Gesundheit als wichtige organisationale Leitplanken des Führungs- und des Leistungsverhalten in den betrieblichen Strukturen, dem Management und somit im Alltagshandeln zu verankern (siehe auch Expertenkreis „Sicherheits- und Gesundheitskultur“).

Ziel. Es liegt mittlerweile eine unübersehbare Fülle an Konzepten und empirischen Arbeiten zur Führung und zur Organisation u. a. in Form von übergreifenden Managementansätzen oder auch Unternehmensmodellen für den Mittelstand vor. Wir wollen in diesem Expertenkreis das vorliegende Knowhow aus Wissenschaft und Praxis auf der einen Seite bündeln, strukturieren und uns kritisch damit auseinandersetzen. Auf der anderen Seite geht darum, auf dieser  Grundlage dafür zu sorgen, dass das vorhandene fundierte Wissen besser für die Bewältigung von Fragen der Sicherheit und Gesundheit im Unternehmensalltag und im Kontext der Beratung durch das Aufsichtspersonal von Ländern und Unfallversicherungsträgern genutzt werden kann.

Mit-Arbeit. Wir wollen im Vorfeld des nächsten Workshops der Psychologie für Arbeitssicherheit und Gesundheit (Juni 2014) versuchen, die zentralen Bedarfe in Gesprächen mit interessierten Experten, u. a. auch mit Vertretern der GDA zu sammeln, und auf dieser Grundlage dann gemeinsam die Leitfragen für unsere Arbeit in der Expertengruppe weiterentwickeln und Präferenzen setzen. Im Rahmen des Workshops werden wir uns als Expertenkreis und unsere ersten Ergebnisse vorstellen sowie das weitere Vorgehen gemeinsam diskutieren.

Experten aus Wissenschaft und Praxis, die Interesse an einer Mitarbeit in der Gruppe haben, melden sich bitte mit einer Skizzierung ihrer Expertise bei Prof. Dr. Gabriele Elke (Ruhr-Universität Bochum; gabriele.elke@rub.de).

Für den Austausch innerhalb der Gruppe steht ein entsprechendes geschlossenes Internetforum zur Verfügung.

Als aktuelles Thema für unsere Diskussionen schlagen wir den Austausch über die Ergebnisse des neuen Berichts der EU-OSHA  vom 16.09.2013 zu den Hauptfaktoren für die Praxis im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz in ausgewählten europäischen Staaten (Folgestudie zur ESENER-Erhebung) vor:

https://osha.europa.eu/en/publications/reports/analysis-determinants-workplace-OSH-in-EU/view

Unterstützung bei Fragen. Falls es Fragen und Unterstützungsbedarf (z. B. in Form von Vorträgen, Podiumsbeiträgen oder Diskussionsrunden etc.) im Rahmen der Auseinandersetzung mit ganz konkreten Fragen der Führung und Organisation gibt, z. B.

  • Was ist gesundheitsförderliche Führung?
  • Welche Möglichkeiten der Einflussnahme haben Führungskräfte wirklich?
  • Wie kann man Führungskräfte mit ins Boot holen?
  • Welche betrieblichen Strukturen stärken den Rücken der Führungskräfte?
  • Was machen erfolgreiche Unternehmen?
  • Wie kann Sicherheit und Gesundheit in die betrieblichen Strukturen und vor allem in welche Strukturen integriert werden?
  • Was sind die Kosten und was ist der Nutzen? etc.

Nehmen Sie über Prof. Dr. Gabriele Elke (gabriele.elke@rub.de) Kontakt zu uns auf und wir werden versuchen, für Sie die/den richtigen Ansprechpartner/in zu finden.

Bisherige Koordinatoren dieses Expertenkreises: Gabriele Elke, Stephan Hinrichs, Jürgen Wegge