Psychologinnen und Psychologen versammeln sich am 06. Dezember zum Gründungstreffen des Fachverbandes ‘Psychologie für Arbeitssicherheit und Gesundheit e.V. (PASIG)’

In der heutigen Arbeitswelt wird der professionelle Umgang mit sicherheits- und gesundheitspsychologischen Fragestellungen immer bedeutsamer. Dementsprechend suchen Verantwortliche und Akteure in diesem Feld verstärkt den interdisziplinären Erfahrungsaustausch mit Fachpsychologinnen und -psychologen. Gesucht werden wissenschaftlich abgesicherte und in der betrieblichen Praxis erfolgversprechende Erkenntnisse und Erfahrungen. Dabei ist es nicht immer leicht, aus der Fülle der Publikationen, Handlungsvorschläge und Qualifizierungsangebote die Spreu vom Weizen zu trennen. Um hierzu für die vielen Einzelakteuren eine seriöse Netzwerkplattform zu bieten, haben namhafte Expertinnen und Experten aus Forschung, Wirtschaft, Unfallversicherungen und Transfer haben am 06. Dezember in  Jena den Fachverband: ‘Psychologie für Arbeitssicherheit und Gesundheit e.V. (PASIG)’ ins Leben gerufen.

Wissenschaftlich fundierte psychologische Erkenntnisse und praxisbezogene Erfahrungen zu Themen wie Stress, Burnout, Arbeitsgestaltung, Verkehrssicherheit, Gesundheitsförderung, Ergonomie erhalten besonders dann die angemessene Beachtung bei Unternehmen, Unfallversicherungsträgern und öffentlichen Organisationen, wenn mit einer gemeinsamen, fachlich ausgewiesenen Stimme argumentiert wird. Deshalb strebt der Fachverband an, zu wichtigen Aufgabenstellungen in interdisziplinärer Zusammenarbeit gemeinsame Positionen und Standards zu erarbeiten, die als „Referenzmuster“ für gute oder beste arbeitspsychologische Praxis die Akteure unterstützen können.

Die neue Homepage www.FV-PASIG.de wird schrittweise als Austauschplattform für Wissen und Erfahrungen ausgebaut.

Das Anliegen, den ‘Stand der Wissenschaft’ und das gebündelte Praxiswissen auszutauschen, wird von den Gründungsmitgliedern bereits traditionell in den Workshops ‘Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit’ seit 1984 realisiert. Im durchschnittlich 2-jährigen Rhythmus tauschen sich Repräsentanten und Experten von Praxis, Forschung und Wissenschaft über psychologische Erkenntnisfortschritte aus. Der neue Fachverband PASIG e.V. hat diese Workshop-Reihe deshalb in seine Satzung aufgenommen. Bereits 17 Mal trafen sich arbeitspsychologisch ausgewiesene Wissenschaftler mit Umsetzern aus Industrie, Behörden und Fachberatern. Die Organisation der Workshops findet als Kooperation zwischen dem Fachverband PASIG e.V., einer Universität und einem Unfallversicherungsträger statt.

Der nächste Workshop wird für das Frühjahr 2014 vorbereitet. Genaue Inhalte, Zeit und Ort werden zeitgerecht auf www.FV-PASIG.de bereit gestellt. Eingeladen sind alle Interessierte, nicht nur Mitglieder des Fachverbandes. Auch zur parallel stattfindenden ersten Mitgliederversammlung sind Gäste herzlich willkommen.

Zentrale Handlungsfelder des Fachverbands werden bereits bisher durch Expertenkreise bearbeitet. Zu den selbstgestellten Aufgaben gehören: Praxisbezogene und evidenzbasierte Instrumente und Verfahren zu entwerfen, Qualitätsstandards für wirksame Interventionen zu entwickeln, Curricula für Aus- und Weiterbildung zu gestalten und zu ergänzen, die berufliche Weiterbildung der Mitglieder voran zu treiben. Die folgenden Expertenkreise sind Teil der Verbandsstruktur: :

  • Arbeitsgestaltung – Ergonomie, Arbeit im Wandel, Arbeitszeit
  • Psychische Belastung und Beanspruchung – Rehabilitation, Traumatologie, Notfallpsychologie
  • Aus- und Weiterbildung – Beschäftigungsfähigkeit und Medien
  • Führung und Organisation – Personalauswahl und -arbeit
  • Gesundheitsförderung und Gesundheitsschutz
  • Sicherheits- und Gesundheitskultur, Work-Life-Balance
  • Mobilität, Transport und Verkehr
  • Wirksamkeit, Nachhaltigkeit und Evaluation
  • Netzwerkförderung

Alle Akteure und Ratsuchenden in psychologischen Fragen der Arbeitssicherheit, Verkehrssicherheit und der Gesundheitsförderung sind herzlich willkommen.