Ein Leben für die Humanisierung der Arbeit Unsere Freundschaft reicht bis in die Zeit zurück, als wir gemeinsam in Braunschweig tätig waren. Bereits damals verband uns nicht nur die Arbeit, sondern auch ein persönliches Miteinander. Lutz hatte in den 1970er-Jahren bei Professor Erke sein Studium in Angewandter Psychologie abgeschlossen und promoviert; ich selbst war zu jener Zeit wissenschaftlicher Assistent in der Abteilung. Sein beruflicher Weg war geprägt durch seine Herkunft aus der Weiterbildung und sein konsequentes Engagement für eine menschengerechte Gestaltung der Arbeit. Sein besonderes Augenmerk galt der Verbesserung von Sicherheit und Gesundheit in der Arbeitswelt. Dabei beschränkte er sich nicht auf akademische Diskussionen. Seine Beratungstätigkeiten in der Industrie gaben ihm die entscheidenden Impulse für die zahlreichen fachlichen Weiterentwicklungen. In diesem Sinn war Lutz ein herausragender Vertreter der Angewandten Psychologie. Er verkörperte die Prinzipien und Werte, die von namhaften Persönlichkeiten unseres Fachs – darunter Burkardt, Ulich und Hoyos – normativ vertreten und gelebt wurden. Als Professor an der Hochschule Niederrhein hat er durch sein konsequentes Engagement für die Verbindung von wissenschaftlicher Erkenntnis und praktischer Umsetzung in Betrieben Maßstäbe gesetzt, wie die Angewandte Psychologie zur Verbesserung der Arbeitswelt beitragen kann. Sein Wirken spiegelt jene Tradition wider, die unser Fach auszeichnete und weiter prägen sollte, damit die Arbeitswelt ein Stück humaner und sicherer wird. Wir werden ihn sehr vermissen. Bernhard Zimolong